Volkswirte erwarten 2017 für die Weltwirtschaft ein Plus von dreieinhalb Prozent. Der Grund: Chinas Konjunktur stabilisiert sich, Europa erholt sich trotz des beschlossenen EU-Austritts der Briten und der Bankenkrise in Italien, und die US-Wirtschaft wächst rasanter als im ersten Halbjahr 2016. Allerdings sind die realen Auswirkungen der politischen Einflüsse schwer abzuschätzen.
Trotz Unsicherheiten über die Politik des neuen US-Präsidenten sieht der Internationale Währungsfonds (IWF) die Vereinigten Staaten als Treiber für eine anziehende Weltwirtschaft. Das globale Wachstum werde 2017 bei 3,4 und 2018 bei 3,6 Prozent liegen. China, Europa und Japan könnten ebenfalls dazu beitragen, dass die globale Konjunktur 2017 stärker zulegen wird als im Vorjahr. Diese Erwartungen äußerte der IWF in seinem aktualisierten Wirtschaftsausblick Mitte Januar 2017. Der aktuelle IWF-Ausblick ist aber mit außergewöhnlichen Unsicherheiten behaftet. Die größten Wachstumsrisiken sehen die Volkswirte derzeit in der Wachstumsverlangsamung in China, der geldpolitischen Straffung in den USA gepaart mit einem starken Dollar sowie in einer möglichen Eskalation der bestehenden geopolitischen Spannungen.
Für die Eurozone sieht der IWF kaum Veränderungen. Das Gebiet der Gemeinschaftswährung soll in den beiden nächsten Jahren wie bisher prognostiziert um jeweils 1,6 Prozent wachsen. Deutschland liegt mit jeweils 1,5 Prozent etwas darunter. Da es im Jahr 2017 zu Parlamentswahlen in vier Mitgliedsstaaten des Euroraumes kommt, sind die Unsicherheiten über die Ausrichtung der Wirtschaftspolitik beträchtlich.
2017 | 2018 | |
Welt | 3,4 | 3,6 |
USA | 2,3 | 2,5 |
Euro-Zone | 1,6 | 1,6 |
Deutschland | 1,5 | 1,5 |
China | 6,5 | 6,0 |
Schwellenländer | 4,5 | 4,8 |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2017 (Prognose) |
Für die US-Wirtschaft rechnet die OECD 2017 mit einer nur mäßigen Beschleunigung des Wachstums auf 2,3 Prozent, für 2018 allerdings mit einem kräftigen Wachstumsschub von 3 Prozent. Zunehmend werden auch die negativen Nebenwirkungen der extrem niedrigen Zinsen deutlich, mit steigenden Risiken für die Stabilität des Finanzsektors.
Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ermittelt hat, ist die Stimmung in der beschäftigungsstärksten Branche der deutschen Wirtschaft besser als zu Beginn des Vorjahres. Für das neue Jahr rechnet der Verband mit einem realen Produktionswachstum von einem Prozent - nach einer Stagnation 2016. Das kleine Plus wird auf Wachstumschancen bei Exporten in Entwicklungs- und Schwellenländer zurückgeführt. Der Maschinenumsatz soll weltweit 2017 um real 2 Prozent zulegen. Mit dem Programm "Made in China 2025" will sich die VR China an die industrielle Weltspitze bringen. Dafür ist hochwertige Technologie und Automatisierungstechnik auch aus Deutschland unabdingbar.
Die Vereinigten Staaten werden auch 2017 der größte Einzel-Exportmarkt für den deutschen Maschinenbau bleiben. Unsicherheit führt zu Investitionszurückhaltung, Protektionismus und neue Handelsschranken bringen am Ende weder den USA noch den Handelspartnern zusätzliches Wachstum.
Die Stimmung der deutschen Wirtschaft hat sich zu Jahresbeginn unerwartet deutlich eingetrübt. Die Stimmungseintrübung zog sich durch alle im ifo-Barometer enthaltenen Wirtschaftssektoren durch.